Tag 27 – 28.09.2014 – Seligman, AZ – Needles, CA

Wir haben in dem gemütlichen Zimmer ganz gut geschlafen, ab und zu hörte man den Zug. Das hat uns nicht weiter gestört, gehört zur Route 66 eben dazu. Wir sind aber froh, dass wir das zu Hause nicht haben.

Zeitig stehen wir auf, frühstücken im Motel, es gibt nicht viel Auswahl. Wir holen uns Tee und Kaffee zu meinem glutenfreien Müsli, das essen wir mit Joghurt, den wir noch in der Kühlbox hatten.

Nach dem Frühstück gehen wir noch durch den Ort; wir wollen zu Angel. Sein Laden macht gerade auf, als wir da sind, leider ist auch schon ein gefüllter Reisebus angekommen.

Sie drängen sich in den Laden und laufen wie blöd vorm Laden umher, sodass kaum ein Bild ohne Leute möglich ist.

Wir sprechen Angel auch kurz an, er ist ein Spaßvogel. Macht ein Bild mit uns. Für ein Interview hat er aber sicher keine Zeit, wir fragen ihn erst gar nicht, er ist beschäftigt mit den anderen Kunden und damit, die Straße zu fegen.

Wir gehen auch kurz in den Laden hinein, machen da noch ein Bild vom Friseurstuhl, aber verlassen das Geschäft schnell wieder. Schlimm, wie die Heuschrecken sind diese Asiaten. Mit denen macht Angel auch genug Business, so dass wir selber heute nichts kaufen.

Eine Weile laufen wir noch in Seligman herum, dann gehen wir zum Hotel zurück und packen unsere Sachen. Reinhard und Michael sitzen auf der Bank und rauchen, eine gute Gelegenheit, sie noch um ein Foto zu bitten.

Klar, wird gemacht. Reinhard fängt dann an zu erzählen. Wir kennen jetzt wohl seine Lebensgeschichte sehr gut, interessant, was er alles erlebt hat, aber wir haben doch keine Zeit mehr, sonst würden wir gerne noch den ganzen Tag zuhören. Wir müssen los, das versteht er auch.

Erst überlegen wir noch kurz, ob wir noch mal in Lilo’s Café gehen, um ein Bild von Lilo zu machen, aber die vielen Autos davor schrecken uns ab, ist sicher wieder voll und Lilo beschäftigt.

Wir verlassen Seligman, nächster Halt Grand Canyon Caverns, gestern Abend haben wir den Gutschein geschenkt bekommen für den freien Eintritt. Wir überlegen, ob wir dazu Lust haben, aber das würde uns zu viel Zeit kosten. Zudem haben sie noch nicht geöffnet, die erste Tour startet erst in einer halben Stunde.

Mist, es sind uns wieder Asiaten auf den Fersen, ein Minivan mit ca. 7 Personen, die stellen ihr Auto immer unmittelbar ins Motiv und dann sich selber. Nervig. Dabei gibt es doch genug Parkplätze, so dass sich keiner unmittelbar vor den Laden stellen müsste.

Auf dem Gelände der Caverns fotografieren wir eine Weile die alten Autos, dann aber geht es weiter.
Nächster Stopp Truxton. Neben einer alten Tankstelle und einem Café steht hier das Frontier Motel. Über facebook weiß ich, dass es vor kurzem von Allen und Stacy gekauft worden ist, die beiden wollen es renovieren und wieder eröffnen.

Gerade unterhält sich Allen mit einem Paar und Stacy sitzt draußen und telefoniert. So machen wir erst mal einige Fotos vom Schild.

Dann verabschiedet sich das ältere Paar und wir sind dran. Allen kennt meinen Namen von facebook, ich erzähle ihm von unserer Webseite und unserer Tour über die Route 66. Er ist natürlich sofort bereit für ein Bild und auch ein Interview.

Wir reden, als alles im Kasten ist, noch ewig mit ihm, er sieht sich unsere Webseite an, ihm gefallen unsere Fotos, eventuell will er ein paar davon in seinem Laden verkaufen. Wird aber doch eher kompliziert mit dem Druck etc. Aber wenn er eine Lösung findet, gerne.
Bevor wir uns hier noch festquatschen, denn das kann man mit Allen sicher tun, fahren wir mal weiter, wir haben noch eine lange Strecke vor uns.
Wirklich ein sehr netter, witziger Typ, der Allen, hat viel Spaß gemacht, mit ihm zu plaudern.

Auch das Orlando Motel steht noch im Ort, wie eh und je verlassen, es steht zum Verkauf. Man könnte sicher Truxton wieder beleben, als historischen Ort auf der Route 66.

In Valentine stoppen wir heute auch mal, ein verlassener Ort. Eine alte Schule und ein paar andere verlassene Häuser stehen hier rum. Angeblich plant die Hualapai Tribal Nation eine Renovierung und Wiedereröffnung des Ortes bzw. der Schule.

Hier kann man was dazu nachlesen:

Als wir in Hackberry ankommen, sind wir echt geschockt, was denn hier los ist. Wir waren ja jetzt schon einige Male an diesem Ort, aber so voll haben wir ihn noch nicht erlebt.

Obwohl auch hier der Parkplatz sehr groß ist, also keiner im Motiv parken müsste, gibt es immer ein paar Kandidaten, denen das egal ist. So müssen alle, die gerne ein Bild vom Hackberry General Store ohne Autos davor haben wollen, warten oder eben ein Bild vom alten Laden mit neuen Autos davor machen. Unschön.

Wir laufen heute nicht so ausgiebig auf dem Gelände rum wie in den Jahren zuvor und gehen auch nicht in den Laden rein, das ist mir hier einfach zu nervig.

In Antares halten wir wieder an, schön, außer uns ist keiner hier. Nach kurzer Fahrt auf der Route 66 erreichen wir Kingman.

In Kingman fahren wir erst mal zum Carl’s Burger und essen was. Echt cool, hier bekommt man den Burger auch „Salat wraped“, praktisch.

Während wir so auf dem Parkplatz des Burgerladen stehen, überlegen wir, ob wir die Route 66 über Oatman fahren sollen oder lieber über die Interstate. In Oatman waren wir jetzt schon zweimal, im Prinzip ja ein schöner Ort und die Strecke ist auch schön. Also gut, fahren wir noch mal hin.
Vorher düsen wir noch durch Kingman, aber genau das, was ich fotografieren will, steht so gänzlich in schlechtem Licht, dass ich es aufgebe.

Die Strecke ist wirklich schön, direkt hinter Kingman geht es über die Oatman Road über den Sitgreaves-Pass, über Cool Springs in die alte Goldgräberstadt. Bei Cool Springs halten wir noch mal an.
Dann ist ein schwarzer Jeep vor uns. Mann, fährt der langsam. Zum Glück hält er an, so dass wir vorbeikönnen.

Und wir sehen auch wieder den Minivan mit den sieben Asiaten in Cool Springs und Oatman.

Nun haben wir nach einer schönen kurvigen Straße endlich Oatman erreicht. Wie zu erwarten war, ist es voll. So voll, dass wir nur ganz kurz anhalten und wieder fahren.

Hinter dem Ort steht ein Schild, dass die Straße zur Interstate 40, die wir gerne fahren wollen, gesperrt ist. Mist, und jetzt? Da kommt ein Auto, wir fragen, wo sie denn herkommen, sie sagen, von der I-40, na also, dann wird das wohl doch gehen.

Der Esel, der hier steht, meinte doch auch, das wir fahren wollen. Oder?

Also fahren wir den Highway 10 entlang. Das geht auch wunderbar bis Golden Shores, da steht ein weiteres Schild, dass die Straße gesperrt ist. Nun gut, Mario ist das egal, er fährt am Schild vorbei, das haben vor uns schon andere gemacht, sieht man an den Spuren.

Hinter uns sind die Asiaten, nein, Shit – stalken die uns?

Es kommt noch ein weiteres Schild „Road closed“. Egal, auch da vorbei. Noch kann man keine Schäden erkennen. Doch bald wird es am Straßenrand feucht, sehr feucht, wir sehen auch große Baumaschinen. Mario will noch weiter, er meint, das wäre nur Matsch auf der Straße, ich habe aber Schiss, dass was unterspült ist. Leider müssen wir ein sehr großes Stück zurückfahren.

Die Asiaten sind immer noch hinter uns gewesen, ob sie dann auch umgedreht sind, keine Ahnung. Auf jeden Fall sind wir die für heute erst mal los.

Wir mussten bis nach Golden Shores zurückfahren, um dann über die 1 (Courtwright Road) nach Needles zu kommen. Eigentlich wollten wir ja unmittelbar zur I-40, weil wir auf jeden Fall noch nach Yucca wollten, denn das Stück der Route 66 kannten wir noch nicht. In Yucca soll eine weitere Whiting Bros Gas Station stehen, die können wir uns nicht entgehen lassen.

In Needles, obwohl unser Übernachtungsziel heute, halten wir nicht groß an, sondern fahren direkt auf die I-40 nach Yucca.

Zwei Route-66-Attraktionen finden wir in Yucca, einen spacigen Laden mit einem Turm, der geformt ist wie ein Golfball (The Dinesphere) und ein paar Meter weiter eben die Whiting-Bros-Schilder. Hat sich der Umweg heute also doch noch gelohnt.

Schon neigt sich der Tag dem Ende zu und wir düsen über die zur Rush Hour viel befahrene Interstate zurück nach Needles, CA.

Wir geben das gebuchte Hotel ins Navi ein und finden es so auch gleich, es ist das Rio del Sol. Die Bewertungen hörten sich ganz gut an, also hatte ich es mal gebucht. Es begrüßte uns auch eine sehr nette junge Frau. Wir bekamen ein Zimmer ganz oben. Los geht’s, Koffer reintragen, ohne Fahrstuhl, schon ab und zu schwer für Mario, aber egal, besser oben im Hotel wohnen als unten, unten hört man meist jeden Geräusch vom Zimmer drüber.

Das Zimmer ist soweit ok, alles sauber, normaler Hotelstandard, aber es riecht komisch. Schon nach fünf Minuten geht es bei mir auch schon los: Atemnot, Husten, Nase läuft. Eine allergische Reaktion.
Raus aus dem Zimmer. Wir gehen zurück zu Rezeption, wo wir der Frau unser Leid klagen, besser gesagt, sie sieht, was mit mir los ist. Wir fragen, ob in dem Zimmer Hunde waren, die meinte ja, kann gut sein, das Hotel ist „Pet friendly“. Shit. Falsch gebucht. Muss ich in Zukunft besser drauf achten.

Wir wollen kein anderes Zimmer, sondern das Hotel besser verlassen. Sie muss kurz ihren Manager anrufen und storniert dann das Zimmer kostenlos.
Dann ruft sie für uns im Best Western an, das eine „No pet policy“ hat und reserviert uns da ein Zimmer. Ok, Best Western, wenn es sein muss, aber das scheint wohl die beste Wahl hier im Ort zu sein.

Langsam wirkte das Asthmaspray und mir ging es wieder besser, dann holte Mario die Koffer wieder aus dem Zimmer und wir fuhren ums Eck ins BW. Dort sah das Zimmer genauso aus, also vom Zimmer und Komfort her nicht viel anders als das Rio del Sol, kostet aber das Doppelte.

Im Hotel waren extrem viele Construction Worker untergebracht, neben uns im Zimmer lagen sie zu fünft, einer auf dem Feldbett. Sie gingen auch ständig die Treppe rauf und runter und rauchten auf der Galerie, sie waren einfach sehr laut.

Nun gut, was sollten wir machen, konnten nur hoffen, dass sie früh schlafen gingen, weil die ja meist früh aufstehen müssen.

Natürlich wollten wir von Needles noch ein paar Nachtaufnahmen haben. Der Weg führte also noch mal nach Downtown. Am schönsten beleuchtet sind hier die Liquour Shops.
Als wir gerade so vor einem Gebäude standen, hielt ca. 50 Meter entfernt ein Auto an, löschte das Licht. Aber niemand stieg aus. Komische Sache. Nachdem wir auch schon zuvor merkwürdige Gestalten hier haben rumlaufen sehen, beendeten wir an dieser Stelle unsere abendliche Fotosession und fuhren noch fix zum Route 66 Motel. Ein paar Aufnahmen vom Neonschild, dann aber zurück ins Hotel.

Wir hatten jetzt erst mal Hunger. In Needles gibt es Dominos, also was liegt nahe, wir bestellten uns eine leckere glutenfreie Pizza.

Wir machten uns im Zimmer einen gemütlichen Abend, es wurde auch nebenan gegen 22:30 Uhr leiser.

Wetter: heiß und sonnig, 34°C
Sights: Route 66
Wanderungen: -
Abendessen: Dominos Pizza (glutenfree Pizzacrust)
Hotel: Best Western Colorado River Inn – $115,50 inkl. Tax.
Bewertung: gut +++
Bemerkung: Frühstück gibt es im Café gegenüber, sonst ganz ok, Zimmer sauber, Service nicht ganz so gut