Tag 10 – 28.04.2012 – Moab (Canyonlands NP Island in the Sky)

achdem wir mit Ohropax und I-pod im Ohr dann endlich eingeschlafen waren, haben wir auch ganz gut gepennt, der Wecker klingelte natürlich um 05:30. Und wir verhielten uns nicht leise, wie normal üblich.

Man muss auch mal was zurückgeben können. Die Nachbarn sind wohl wach geworden, das tat uns natürlich sehr leid.

Wir brachen früh auf, die Oldtimer-Leute waren auch noch nicht unterwegs.

Was unsere Unternehmungen betraf, waren wir noch etwas unentschlossen, entschieden uns dann aber relativ spontan dazu, mal zur Potash Road zu fahren.

Von dort aus kann man über den Shafer Trail zum Canyonlands-Island-in-the-Sky-Bereich fahren.

Unterwegs kommt man am Colorado River vorbei und hat die Aussicht von ganz nah, die man vom Dead Horse Point aus von oben hat.

Wir fuhren erst ganz locker die Potash-Straße entlang, die erst noch ganz harmlos ist, aber auf dem Plan vom Canyonlands steht ja schließlich, 4WD empfohlen.

Diese Stellen sollten aber noch kommen und zwar kurz nach den Gosenecks.

Zum Glück hatten wir einen Jeep von einem der zahlreichen Offroad-Touren-Anbieter aus Moab hinter uns. Der war ausgerüstet mit Ersatzreifen, Ersatzbenzin, jeder Menge Wasser und 4 hippen Teens in Schläppchen.

Wir fuhren ganz gemütlich dahin, als plötzlich eine heftige Stelle kam, eine Art Steinstufe. Also musste Mario erst mal raus und gucken, ob wir dafür genug Bodenfreiheit hatten.

Waren wir froh, den Wagen hinter uns zu haben, der mit großem Abstand erst mal wartete, ob wir die Stelle schaffen.

Ja, wir schafften es, besser Mario und der Buick.

Ich bin nur immer etwas angespannt, aber es macht schon Spaß. „Moab, where Adventure begins“, stimmt jedes Mal.

Kaum hatten wir diese Passage geschafft, kam auch schon die nächste. Wow, die sah echt schlimm aus. Steinstufen der schönsten Sorte.

Ein kurzer fachmännischer Blick von Mario und er fuhr los. Er suchte sich einen Weg über die einfachsten Stellen. Geschafft. Aber jetzt dürfte es nicht mehr schlimmer werden, denn diese beiden Stellen auch noch mal zurückzufahren wäre echt heftig geworden.

Wir stiegen also aus und gingen erst mal zum Jeep rüber und fragten den Fahrer, ob die Straße noch mehr solche Überraschungen bietet.

Der offroad-kompetent wirkende Typ meinte – sogar in Deutsch, das er wohl mal gelernt hatte – dass es nicht mehr viel schlimmer wird, wir aber auf keinen Fall den West Rim Trail fahren sollen, sondern den Shafer Trial nehmen sollten. Das hatten wir ja eh vor.

Also ging es weiter, den Jeep zur Sicherheit bis zur Kreuzung zum Shafer Trial hinter uns.

Bis dahin gab es noch die ein oder andere Passage, wo viele Steine lagen und man niedrige Felsstufen überwinden musste, aber alles kein Thema im Verhältnis zu den Stellen, die wir bereits hinter uns hatten.

Der Shafer Trail ist dann wieder ganz leicht zu fahren, er bot aber andere Herausforderungen, weil er sich in Serpentinen den Berg hoch windet. Wenn man nicht schwindelfrei ist, keine gute Idee.

Uns kamen jede Menge Radfahrer entgegen, für die war es sichtlich ein Spaß. Autos kamen zum Glück keine, denn das wäre wieder kein Spaß gewesen, denen an den engen Stellen auszuweichen.

Was für ein Erlebnis, richtig toll.

Oben angekommen, machten wir erst mal eine Verschnaufpause und wollten eigentlich noch ein paar Autos filmen, wie sie den Berg rauf oder runter fuhren, aber das machten wohl nicht so viele. Wir warteten vergebens, nur ein Auto kam und fuhr da runter wie in Zeitlupe.

Nun waren wir also wieder im Island in the Sky District vom Canyonlands National Park angekommen.

Wir fuhren so ziemlich alle Aussichtspunkte an, wo man tolle Ausblicke auf den Colorado River und Green River hat.

Bis mittags blieben wir im Park, machten noch ein Picknick an einem der vielen Picknickplätze und genossen wieder mal angenehme Temperaturen um die 26 Grad.

Trails sind wir keine gelaufen.

Unser Ziel für den Nachmittag war der Corona Arch, den man auch von der Potash Road aus erreicht.

Aber dorthin fuhren wir wieder andersrum, also über den Highway 313.

Der Trailhead zum Arch liegt an der asphaltierten Straße gegenüber einem Campingplatz, der Trailhead-Parkplatz ist ausgeschildert mit Bow Tie Arch und Corona Arch.

Der Parkplatz war gut gefüllt, kein Wunder, es war Wochenende und ein fantastisches Wetter.

Lauter junge Leute gingen den Weg. Wir wunderten uns, denn sonst trifft man oft ältere Leute beim Wandern, aber
1. ist der Weg nicht gerade einfach zu laufen
2. sprangen die mit einem Bungee-Seil den Arch runter und seilten sich ab.
Das hatten wir aber nicht vor.

Der Weg zum Arch beträgt etwa 2,6 km one way. Durch Steinmännchen am Wegrand wird einem die Navigation erleichtert.

Man kommt dann nach ca. 1,5 km an eine Leiter und dann noch mal an eine steile Strecke, an der mit einem Hilfsseil der Aufstieg erleichtert wird.

Dann kommt auch schon bald der Bow Tie Arch in Sicht und bei einem Blick nach rechts der wunderbare und riesengroße Corona Arch.

Wow, so groß hatte ich mir den gar nicht vorgestellt. Aber er misst tatsächlich ca. 30 Meter in der Höhe und ca. 40 Meter in der Breite.

Als wir ankommen, seilen sich gerade noch ein paar Leute ab, die dann aber zum Glück alle verschwinden.

So können wir ca. 10 Minuten lang Bilder vom Arch machen ohne Leute.

Natürlich kommen immer wieder ein paar Studenten, die klettern sogar auf den Arch von hinten rum. Krass.

Wir bleiben ewig lange dort sitzen und genießen den Anblick und die schöne Atmosphäre.

Aber irgendwann trennen wir uns und gehen wieder zurück zum Auto.

Ins Hotel zu fahren haben wir noch keine Lust, also machen wir uns auf den Weg zum Highway 128, der wunderschön am Fluss entlang führt.

Dort sind viele Campingplätze und viele Hiking Trails. Auch der Negro Bill Canyon geht hier ab, dafür ist es heute aber zu spät.

Die Fahrt ist wunderbar, denn am Abend leuchten die roten Felsen sehr schön orange.

Wir fahren zum Castle Valley. Also hier lebt es sich sicher sehr gut. Eine grüne Oase in der Nähe von Moab. Ok, wenn wir mal im Südwesten der USA leben werden, dann hier.

Leider liegen weite Teile des Valleys schon im Schatten der Berge.

Wir machen uns dann nach diesem gelungenen Tag auf den Weg zurück zum Hotel und haben vor, noch ein wenig durch den Ort zu laufen.

Wenn wir schon mal da sind, wollen wir auch mal die Oldtimer sehen. Wir ziehen uns kurz um, machen uns etwas frisch und ziehen wieder los.

Vom Hotel aus ist man schnell im Trubel. Nach ca. einer Stunde stellen wir aber fest, dass weder die vielen Menschen noch der heftige Abgasgeruch uns gut tun und gehen heute recht zielstrebig zum Mexikaner.

Dort müssen wir ca. eine halbe Stunde warten, aber wir hatten wohl wissentlich ein paar Stunden vorher noch was gegessen, so dass der Hunger nicht ganz so groß war und wir die halbe Stunde Warten aushielten.

Das Essen war mal wieder lecker.

Gegen 21:00 also zurück ins Hotel, die abendliche Routine und gegen 23:00 ins Bett, unsere Nachbarn fingen auch wieder an zu schnarchen.

Wetter: ca. 25-30 Grad, sonnig
Sights: Shafer Trail, Corona Arch, Potash Road, Island in the Sky
Wanderungen: Corona Arch Trail
Abendessen: Mexikaner, Moab
Hotel: Inca Inn Moab – $97,84 + Tax 12,08
Bewertung: schlecht -
Bemerkung: