Tag 13 – 01.05.2012 – Monticello – Farmington

Ich wachte um 05:00 auf, weckte Mario und schon eine halbe Stunde später schlichen wir uns aus dem Haus.
Wir schlichen nicht, weil wir nicht bezahlt hatten, nein weil es eben sehr hellhörig war und die anderen Gäste sicher noch alle schliefen.
Das war gar nicht so leicht denn der Boden das alten Holzhaus knarrte bei jedem Schritt, und wir mussten ja auch unsere Koffer die alten Treppen möglichst leise runter tragen.

So waren wir ca. um 05:45 an der Tankstelle in Monticello, an der wir erst mal voll tankten, Eis holten und uns kühle Getränke holten.

Es war in der Nacht gar nicht so kalt gewesen wie ich gedacht hatte, so waren es um 06:00 doch schon 12 Grad.

Wir gaben Farmington in das Navi ein und fuhren einfach danach, ich hatte für den Weg dort hin keine besonderen Vorlieben. Der Weg ist das Ziel, galt auf der Strecke.

So führt uns das Navi über den Highway 491 in Richtung Cortez. Nach einigen Kilometern waren wir dann in Colorado. Hier änderte sich die Landschaft von karg zu sehr grün, wir fuhren durch ein Bohnen Anbau Gebiet.

Die Stadt Dove Creek bezeichnet sich selber als die Bohnen Hauptstadt der Welt. So sind die, die Amis. Immer der Welt nicht etwa Bohnenhauptstadt von Colorado oder der USA, nein der Welt.

Der Ort selber ist ganz schön, es gab auch ein paar alte Gebäude und schöne alte Autos und tolle Felder, aber irgendwie hatten wir nur Lust alles das an uns vorbei ziehen zu lassen und schön im Auto sitzen zu bleiben.

Dann kamen wir an Cortez vorbei, in der Nähe ist der Mesa Verde Nationalpark, der interessierte uns aber nicht. Unterwegs gab es ein Schild zu den Four Corners, dort bogen wir aber auch nicht ab.

Ich wusste ja dass es dort nicht wirklich was zu sehen gibt, ein Umweg lohnt sich also eher nicht.

Nach Cortez wurde die Landschaft wider ganz anders eher sehr karg nur zwischendurch ragten einzelne Felsen in die Luft. Unter anderem auch der Shiprock, in dem gleichnamigen Ort trifft der Highway 491 auf den Highway 64.

Inzwischen waren wir in New Mexico, wo Farmington unser heutiges Endziel sein sollte.

Ich hatte das La Quinta Inn vorgebucht, weil ich in Farmington auch schon mal kein Zimmer mehr bekommen hatte, weil hier eine Rentner Olympiade stattfand.

Dieses Jahr war aber nichts los, wir hätten sicher auch ein anders Zimmer bekommen, aber war ja auch nicht negativ zu wissen, wo man am Abend absteigen konnte.

Am frühen Mittag erreichten wir dann auch Farmington, New Mexico.

Wir beschlossen nach einem kurzen Snack irgendwo gleich zur Bisti Wilderness Area durch zu fahren.

Ich hatte von New Mexico meinen Atlas nicht mitgenommen so holte ich an einer Tankstelle noch eine Karte, die war aber nicht besonders gut. Denn nichts geht über den Maßstab dieser unglaublich guten Topokarten von Delorme.

Irgendwann fanden wir im Ort auch den Highway 317 auf den wir in Richtung Süden abbogen, den fuhren wir so lange bis wir zum Abzweig für die Bisti Area South kamen.

Wir kannten ja den Weg zur Bisti Wilderness Study Area bereits von der anderen Seite, aus dem Jahre 2010, so dass wir wussten wo wir abbiegen mussten.

Ab hier geht es über eine gut zu befahrende Dirtroad noch einige Kilometer weiter bis man den Parkplatz erreicht.

Kein Auto weit und breit.

Das Wetter war auch eher bescheiden, etwas zu sehr bewölkt aber eine heftige Hitze.

Wir machten uns wander bereit, wir hatten ein paar GPS Daten dabei um ein bisschen Orientierung zu haben, wo es interessante Stellen geben kann, aber im Endeffekt suchten wir uns unseren eigenen Weg.

Den GPS Daten hinterher zu laufen kann auch stressig sein, das Treiben lassen ist cooler.

Aber um am Ende das Auto wieder zu finden, ist das Garmin Daktota GPS Gerät natürlich unschlagbar.

Wir schlugen uns durch das Mondlandschaft ähnliche Gebiet. Durch ausgetrocknete Washes dann mal wieder Ovomaltine Berg hinauf (dies nannten wir so weil die Erde so locker aufliegt dass man praktisch nicht weiter kommt, sah aus und fühlte sich an wie Ovomaltine). Ob es auch so geschmeckt hat haben wir nicht getestet.

Ab und zu sahen wir auch Fußspuren oder Zeichen von Menschen, aber wir blieben doch die ganze Zeit ganz alleine.

Eine wunderbare Atmosphäre, bis auf ein paar Flugzeugen hört man nur den Wind. Allerdings strengte das Laufen über die Berge doch sehr an.

Es war wieder ein bisschen windig heute aber nicht so wie im Jahre 2010, wo wir hier eine heftigen Sandsturm erlebt und überlebt haben.

Nachdem wir ca. 2 Stunden durch das Gebiet gewandert waren, machten wir uns auf den Rückweg.

Das doofe bei diesen Gebieten ist, dass diese so weitläufig sind, dann man Gefahr läuft, dass man von Tal zu Tal läuft und vergisst das man alles wieder zurück laufen muss. Wir waren auch so begeistert von den Figuren, die die Natur hier geschaffen hat dann man immer mehr sehen will, also heißt es immer, komm noch ein Tal, also noch einen Ovomaltine Hügel weiter. Dann gehen wir zurück.

Irgendwann machten wir da dann aber auch sonst wäre der Rückweg, der auch schon so eine Tortur war einfach zu weit geworden.

Gut, dass wir gestern eine Wanderpause hatten (obwohl es ja auch 3 kleine Wege von insgesamt 6km waren)

Wir wählten in den Bistis einen öden Rückweg immer durch den Wash.

Es zog sich ohne Ende, das Auto schien Kilometer weit weg zu stehen. Dieses Tal ist zwar echt schön, aber irgendwie hat es auch eine merkwürdige Energie.

Mario zeigte mir in der Ferne eine Stelle, ich fragte müssen wir dort hin. Er meinte: Jepp.

Nein, das war so extrem weit, waren wir denn wirklich so weit gelaufen

Das würde ich nicht schaffen…

Also immer laufen einen Fuß vor den anderen, nicht an den Weg denken. Zum Glück hatten wir noch etwas Wasser dabei.

Das kam mir aber echt komisch vor, das es noch so weit sein sollte, allmählich zweifelte ich an Marios Aussage.

Aber ich sah auch den Parkplatz nicht.

Dann kamen uns zwei Leute entgegen. Wir winkten uns gegenseitig.

Also kann ja der Parkplatz nicht so weit sein.

War er auch nicht, Mario wollte mich einfach nur eine wenig auf den Arm nehmen, denn plötzlich sah ich unser Auto, das schön hinter dem einzigen Steinhügel weit und breit stand, die ganze Zeit.

Ich war erleichtert. Mario lachte sich natürlich kaputt.

Die Schritte wurden schneller, und am Auto angekommen machten wir erst mal eine ausgiebige Pause.

Wir waren ziemlich fertig, das Ovomaltine Hügel laufen war schon anstrengend gewesen.

Wir fuhren dann nach Farmington zurück und fuhren dort ein wenig in den Ort, erst zum Mc Donald was essen, dann zum Walmart. Die Rushhour war etwas nervig.

Ich bestellte meinen Wrap, den ich bei McDonalds gerne esse immer so:

S.: „A grillend Chicken Wrap with BBQ, please“.
(den gibt es auch mit Honey Mustard und als Chrispy Chicken.)

Mädel hinter der Theke: „Grilled or Chrispy?“
S.: Grilled!

Mädel hinter der Theke: „BBQ or Honey Mustard?“
S.: BBQ!

Mädel hinter der Theke: „your order number ist 34“.

Nach 3 Minuten

Anderes Mädel hinter der Theke: „34!“
S.: „Yes, That’s me. Thanks“!

Ich nehmen also unser Tablett an, gehe damit nach draußen, lecker dachte ich.

Gucke so in den Wrap hinein, und ich habe einen Chrispy Chicken Honey Mustard Wrap.

Oh mein Gott.

Die mag ich nicht, gehe also zurück….

Nur mal so am Rande, das passiert leider zu oft daher wollte ich es mal erwähnen. Irgendwie lustig, aber auch irgendwie echt schade, denn so schwer ist es ja nicht so eine Bestellung richtig entgegen zu nehmen, sie müssen ja nur Knöpfe drücke. Armes Amerika.

Das erinnert mich jedes Mal an die eine Filmszene in Clekrs, wo das asiatische Mädchen kein englisch, kann sondern nur :Number 4, Number 5…..

Nach ein paar weiteren Einkäufen checkten wir ins La Quinta Inn ein.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir im Hotel und duschten erst mal die Ovomaltine von unseren Körpern und ruhten uns ein bisschen aus.

Am Abend gingen wir zum Denny’s schräg gegenüber vom Hotel.

Wetter: 30 Grad heiter bis wolkig
Sights: Bisti Wilderness
Wanderungen: Bisti Wilderness Süd
Abendessen: Denny's Farmington
Hotel: La Quinta Inn, Farmington $80,10 + Tax $9,82 – 89,82
Bewertung: mittel +-
Bemerkung: