Tag 22 – 11.04.2013 – Flug nach Frankfurt

Die Nacht war heftig, es hat extrem gestürmt. Ich hatte den Eindruck, das ganze Hotel hat gewackelt, ob es der Sturm war oder die Flugzeuge, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall stürmte es am Morgen immer noch ein bisschen, der Regen hatte aber nachgelassen.

Im Norden von Texas und in Kansas etc. hatte es heftige Tornados gegeben. Zudem spielte auch das Wetter in Colorado verrückt, dort gab es einen Kälteeinbruch.

Das interessierte uns aber nun nicht mehr, für Frankfurt waren 15 Grad angesagt und am WE sollte in Deutschland endlich der Frühling beginnen.

Das waren gute Aussichten.

Unser Flieger sollte um 16:15 Uhr starten, wie bekommen wir nur die Zeit rum?
Das ist immer dasselbe am letzten Tag.

Wir schoben unsere übriggebliebenen Gegenstände, wie die Kühlbox, die Plastikbox und ein paar andere Dinge, in den Flur vom Hotel und legten einen Zettel drauf, dass man diese Dinge nehmen kann oder sie wegwerfen sollte. Da wird sich schon jemand finden, der diese Teile gerne nimmt.

Wir blieben also so lange, wie es ging, im Hotel, frühstückten gemütlich und fuhren dann los.

Dummerweise verließ uns ausgerechnet da das Navi, wir wollten nur kurz zu einem Walgreens oder so was fahren, weil ich noch was brauchte.

Wir fuhren einfach los, das war der Fehler, denn wir fuhren genau in die falsche Richtung, das wussten wir da aber noch nicht.

Das Navi wollte einfach keinen GPS finden. Warum gehen die Dinger immer; aber dann, wenn man sie braucht, ausgerechnet nicht?
Kann mir das mal einer erklären?

Wir fuhren und fuhren, dann waren wir am Flughafen auf einer Art Ring, von dem wir nicht mehr runterkamen, wohin auch, wir hatten ja keine Ahnung – nur Geschäfte gab es nicht.

Das alles wäre ja nicht so schlimm gewesen, würde man nicht mit den letzten Tropfen Benzin fahren, denn man muss ja das Auto leer zurückgeben. Ok, man kann es auch halbvoll zurückgeben, aber da verschenkt man ja was.

Dann fängt die Lampe an zu blinken: Low Fuel. Ach nee… Und ab da wird keine Range mehr angezeigt, nur noch ein Blinken, das ist aber nicht so schlau.

Endlich, wir waren schon kurz davor, das Ding aus dem Fenster zu hauen, ging das GPS wieder und wir standen eh schon fast vor einem Walgreens.

Und was soll ich sagen, der war ca. 5 Minuten vom Hotel weg, wir waren als ca. 20 km im Kreis gefahren.

Sonst ist ein Navi natürlich immer gut, gerade in der Stadt. Das nächste Mal machen wir eben nicht den Fehler und fahren schon mal los, sondern warten geduldig, bis das Gerät funktioniert.

Endlich beim Walgreens, holte ich noch meine Utensilien und dann konnte es auch schon losgehen zurück zum Flughafen, zur Rental Car Station.

Wir gaben unser „brandnew car“ mit 4554 Meilen auf dem Tacho ab, das heißt, wir sind damit 4544 Meilen (7312 km) gefahren. Wow, das haben wir bisher bei noch keiner der 12 USA-Reisen geschafft, und das wird auch sicher eine Ausnahme bleiben, zumindest bei einer Zeit von 3 Wochen.

Der Wagen war natürlich bis auf viel Schmutz in Ordnung, und so waren wir in 5 Minuten mit dem Abgeben fertig.

Dann zum Shuttlebus, der kam auch sogleich.

Wir waren natürlich viel zu früh am Flughafen, der LH-Schalter hatte noch zu.
Wir setzten uns irgendwo hin und warten. Wir tranken noch unser letztes Wasser und Säfte, die wir ja leider nicht mitnehmen konnten.

Der LH öffnete, und wir checkten ein. Leider war mit unserer Buchungsklasse kein Upgrade möglich, schade, aber Fragen kostet ja nichts.

Wir gingen durch die Security mit Ganzkörperscanner, da muss man alles aus den Taschen nehmen, nicht nur Metall oder so, sogar jedes Tempotuch. Auch die Schuhe mussten aus, auch wenn es nur Halbschuhe oder Sandalen waren.

Nachdem das geschafft war, suchten wir uns einen ruhigen Platz zum Warten.

Die Zeit verging dann irgendwie, und die Maschine war zum Einsteigen bereit.

Aber das zog sich hin, das war so ein Chaos. Obwohl es sogar eigene Reihen für die einzelnen Sitzreihen gab, mussten wir immer wieder warten, weil die Gangways voll waren oder noch kurz vor dem Flieger einige securitymäßig rausgezogen wurden.

Kurz nach der Ticketkontrolle stand die ganze Zeit eine Frau mit ihren Baby, das schrie und schrie und schrie, oh Gott, das konnte ja heiter werden. Wir hofften nur, dass es schon jetzt sein ganzes Pulver verschoss. Die Frau hatte auf ihren Mann gewartet, der noch schnell was zu essen holen war. Dann stieg die Familie ein.

Etliche ältere Leute und Behinderte wollten auch an Bord, das dauerte natürlich alles seine Zeit.

Aber endlich waren wir dran. Wir nahmen unsere Plätze ein. Ca. eine Stunde nach der geplanten Zeit war dann endlich das Boarding abgeschlossen. Neben Mario war zum Glück wieder ein Platz frei, sodass es nicht zu eng wurde, sonst war der Flieger gut gefüllt.

Dann konnte es ja losgehen. Wir rollten an… und rollten und rollten… Warum heben wir nicht ab? Hatten wir durch die Verzögerung keine Starterlaubnis? Oder was war da los?

Plötzlich eine Durchsage. Ob es einen Arzt an Bord gibt? Oh nein!

10 Minuten später machte der Captain die Ansage, dass wir wieder zum Gate zurückfahren, weil ein Passagier ins Krankenhaus muss.

Na toll, aber was willst du machen, wenn es dich selber trifft, bist du froh, dass sie nicht mit dir fliegen, andererseits merkt man das sicher vorher, wenn es einem nicht gut geht?

Wir dachten, das muss sicher einer von den älteren Leuten sein, da waren einige sehr alt gewesen.

Nach weiteren 20 Minuten kam der Notarzt, und die Sanitäter und holten den Passagier aus dem Flugzeug. Das war gar kein alter, sondern der junge Vater des Schreibabys.
Der sah eigentlich zuvor ganz gesund aus am Gate, hatte der das Essen nicht vertragen, das er noch kurz vorher geholt hatte?

Nein, sie holen ihn an Sauerstoff angeschlossen raus, das sah ernster aus als eine Magenverstimmung.

Natürlich steigt die ganze Familie mit aus, mit ihm das Schreibaby. Und wie das so ist, wenn ein Passagier aussteigt, dann muss auch der Koffer mit raus, das dauerte eine weitere Stunde.

Dann kam endlich die Ansage, dass wir nun mit 2,5 Stunden Verspätung abheben, aber dass der junge Vater wohl kurz vorm Ableben gewesen war.

Ob das so stimmt, weiß keiner, aber so hat natürlich jeder Verständnis, mehr, als wenn er nur Flugangst gehabt hätte.

So erreichten wir Frankfurt eben erst gegen 11 Uhr anstatt schon um 9 Uhr, so schlimm war das ja nicht, dann müssen wir den Tag weniger mit Jetlag rumhängen.

Wir hoben dann endlich ab, und nach dem Essen konnte ich doch tatsächlich 5 Stunden schlafen. Ich wachte erst auf, als die Flugbegleiter schon fürs Frühstück die Vorbereitungen trafen, da waren es nur noch 1,5 Stunden bis zur Landung. Na, das war super.

So ging also auch der Rückflug ganz gut rum und wir landeten gesund und müde in Frankfurt.

Wieder mal keine Zollkontrolle, die habe ich noch nie erlebt , wenn wir aus den USA zurückkamen. Gibt es die überhaupt?

Schnell zum Parkplatz, das Auto war noch da, huch, ist das klein. Alle Koffer rein und fix die Stunde nach Hause gedüst.