Tag 5 - Rock Springs, WY – Jackson Hole, WY - 22.09.2010

Ausgeruht und bester Laune, vor allem nach dem Blick aus dem Fenster, wollten wir heute strikt nach der geplanten Route über den Hwy 30 und dann über den Hwy 89 bis nach Jackson Hole, WY, fahren, auf dem Weg liegt das Fossil Butte National Monument, beim Rest sollte der Weg das Ziel sein.
Eingekauft und vollgetankt hatten wir den Wagen am Tag zuvor, also konnte es losgehen. Das erste Ziel war Little Amerika, von dem ich glaubte, mal ein altes Bild gesehen zu haben, es sollte eine alte Tankstelle sein.

War es aber nicht, stattdessen gibt es dort eine hochmoderne Raststätte und ein schönes Hotel. Wir nutzten den frühen Stopp für eine kurze Pinkelpause in den schon Meilen im Voraus angekündigten „very nice and clean Restrooms“. Das stimmte auch, die Restrooms glichen schon fast Wohnzimmern. Die alte Tankstelle gab es hier sicher einmal, aber es musste alles für Neues Platz machen.
Die Landschaft wurde eintöniger und unerschlossene Badlands zu Hauf sahen wir am Wegesrand, teilweise sah es aus wie in der Bisti Wilderness, aber das schien hier alles der Ölfirma zu gehören, die möchten wohl nicht, wenn man darin herumsteigt, obwohl es uns reizte.
Also fuhren wir weiter und sahen uns die Landschaft nur aus dem Autofenster an.

Kurz vorm Fossil Butte NM wollte ich auch endlich mal unseren Wagen fahren, also wechselten wir die Autoseite. Mario ist allerdings nicht so ein guter Beifahrer wie ich, mir macht es nicht so viel aus, daneben zu sitzen, zudem bin ich ja der Navigator, aber ab und zu muss Fahren auch mal sein.

Im Prinzip ist es ja kein Autofahren, sondern nur ein Versuchen, den Wagen gerade zu halten, zumindest auf dem Land. Aber meine erste Gravelroad wartete schon auf uns im Fossil NM. Ein kleiner Park, der auf dem Weg nach Jackson, Wyoming, lag. Das Wetter war mal wieder wunderbar, einige Wolken durchzogen heute den strahlend blauen Himmel, was aber die Fotos in der Regel noch reizvoller macht.

Ein kurzer Stopp im Visitor Center bescherte uns einen Vortrag von der Rangerin, welchen wir mit vielen „Ah`s“ und „Oh`s“ und „interesting“ belohnten. Ok, jetzt wussten wir, dass der Park doch eher langweilig war. Wir entschieden uns, die Gravelraod zu fahren, von der die Rangerin gesprochen hatte, auch aus dem Grund, weil an dem anderen Parkplatz zum Fossiltrail ein gelber Bus stand. Das verheißt meistens keine Ruhe.

Ich setzte mich also wieder in den Wagen hinter das Steuer, denn diese Gravelroad wollte ich fahren. Eine wunderschöne Strecke auf eine Anhöhe, einfach zu fahren, nach 5 km oder so steht allerdings ein Schild: “ Ab hier nur noch High Clearance und 4WD“, dort blieben wir einfach stehen und stiegen aus. Die Rangerin hatte uns Wildlife versprochen, aber wir sahen nur Vögel. Also genossen wir einfach die Stille und den extrem schönen Himmel hier oben auf der Anhöhe.
Der Park ist nicht wirklich interessant, aber wenn man eh vorbeikommt und Zeit hat, kann man hier ein paar Trails gehen und die Strecke natürlich fahren.

Allmählich hatten wir Hunger und wir fuhren weiter und hofften auf einen Ort mit Infrastruktur. Auf der Karte sah Cokeville etwas größer aus. Aber alles, was es hier gab, waren verfallene Häuser, in denen aber noch Leute wohnten, und eine große Tankstelle mit Pizzarestaurant, das aber um die Mittagszeit geschlossen hatte. Gut, dass wir vorgesorgt haben und immer Brötchen, Würstchen, Senf und Frischkäse in der Kühlbox dabei haben, also gab es zu Mittag einen leckeren “Cooldog”.
Über dem Ort entleerte sich auch glatt noch eine Wolke für 2 Minuten, diese war so schnell gekommen, wie sie verschwunden war, aber so trostlos ist es eben hier in Cokeville, dass es nur hier über der Tankstelle regnet.

Also auf nach Jackson, die Landschaft wurde zunehmend interessanter und grüner, die Häuschen und Örtchen wurden wieder gepflegter. Leider zog sich der Himmel immer wieder zu. Schon in Afton war es mehr grau als blau am Himmel.
Wir genossen die Landschaft trotzdem, denn es war eigentlich wetterberichtmäßig nicht angesagt, schlecht zu sein und wir führten es darauf zurück, dass die hier noch nicht mitbekommen haben, das wir schon da sind.
Die Strecke nach Jackson wurde dann noch mal richtig toll, immer am Fluss entlang und auf der anderen Seite schon die Berge in Sicht, einfach schön.
In Jackson hatten wir das Motel 6 gebucht, was sich durchaus als gute Idee erwies, denn der Ort platzte aus allen Nähten. Wir ließen die unpersönliche Eincheckprozedur in Jackson über uns ergehen und bezogen unser Zimmer.

Liegt es am Motel 6 oder an Wyoming, dass die Leute hier eher lustlos und barsch wirken?

Das ist unser erster und wahrscheinlich letzter Motel-6-Besuch. Die Zimmer sind sicherlich sauber und zweckmäßig, aber irgendwie nicht so unser Ding. Das Moderne hat schon was, aber diese Abfertigung und für alles extra zahlen zu müssen, dafür ist es dann am Ende doch teurer als andere Motels. Ok, eventuell nicht in Jackson, aber ich denke, wir werden nur zur allergrößten Not noch mal in einem Motel 6 absteigen.
Nachdem wir die Koffer abgeladen hatten, wollten wir mal in den Ort fahren, es sollte ja ein schönes Örtchen sein. Das ist es im Prinzip auch, aber extrem voll, wie mag das nur im Sommer hier sein. Das Gute dran war allerdings, als sich ein Gewitter über dem Ort breitmachte, konnte man durch die überdachte Einkaufsstraße trockenen Fußes von Geschäft zu Geschäft kommen, die Geschäfte hatten allerdings alle nur überteuertes, unnützes Zeug.
Wir warteten den Regen ab, da es mir heute eh nicht ganz so gut ging und mich Bauchschmerzen plagten, gingen wir in unser Motel 6 zurück und ruhten uns ein bisschen aus. Dazu wäre uns ein gemütlicheres Zimmer lieber gewesen, aber wir waren nun mal hier. Am Abend sind wir noch zum Chinesen ums Eck gegangen, der aber nicht wirklich gutes Essen und eine grausame Sirup Cola anbot.
Also, Jackson ist nicht mein Geschmack, aber eben das Tor zum Grand Teton NP und zum Yellowstone NP, die wir ja als Ziel hatten.
Nach dem Gewitter klärte es sich wieder auf, aber es war dann doch schon zu spät, um noch in den Park zu fahren, also stellten wir unseren Wecker auf 6 Uhr und wollten am nächsten Morgen früh los.

Wetter:  ca. 26 Grad, von Wolken durchzogen leichte Gewitter am Nachmittag und Abend.
Sights: Fossil Butte NM
Wanderungen: -
Abendessen: Asiate in Jackson, WY
Hotel: Motel 6 Jackson, WY – $ 80,55 ink. Tax
Bewertung: mittel +-
Bemerkung: Sauber ja, aber kleine Zimmer kein W-Lan kein Frühstück, kostet alles Extra.