Tag 11 – 26.04.2017

  Mittwoch
  Sunrise: 06:36
  Sunset: 20:46

Devil’s Lake, ND – Jamestown, ND

   „Have you seen the world's largest buffalo? “

Als wir nach einer erholsamen Nacht runter zum Essen gehen, ist der Frühstücksraum extrem überfüllt und das Buffet leergefegt. Eine große Gruppe von Optikern, die wohl im Ort ein Seminar haben, frühstückt gerade.
Wir müssen auf einen freien Tisch warten und nach den Nahrungsmitteln, die wir essen wollen, müssen wir erst mal einzeln fragen; erst als wir fast fertig sind, wird noch mal alles aufgefüllt. Kein 100% guter Service.

Was für eine Wohltat, als alle weg sind, an die Einsamkeit kann man sich schon gewöhnen.

Heute steht ein weiterer Fahrtag durch North Dakota bevor. Ich hatte das so geplant, dass wir nicht den direkten Weg zum Theodore Roosevelt NP nehmen, sondern mit ein bisschen Kreuz und Quer so viel von North Dakota zu sehen bekommen wie möglich.

Es geht erst mal nach Nordwesten über den Highway 2. Rugby heißt der Ort, den ich sehen will. Dort ist das geographische Zentrum von Nordamerika. In der Nähe sollen ein paar alte Kirchen zu finden sein.

Auf dem Weg dorthin versuchen wir, ab und zu den Highway 2 zu verlassen und über Dirtroads zu fahren, was aber nicht gelingt, da viele Straßen unter Wasser stehen und daher gesperrt sind. Bevor wir noch öfter umkehren müssen – wie an dieser Stelle – bleiben wir auf dem Highway. Dieser ist auch nicht stark befahren, wir sind eher meistens alleine unterwegs.

Wir erreichen Rugby, ND. Ein typischer Ort mittlerer Größe. Wasserturm, Kirchen und ein paar Geschäfte in der Altstadt werden unsere Motive.

Einige Kilometer außerhalb der Stadt ist der Ort Tunbridge, ND, zu finden. Die alte Kirche sehen wir aufgrund der flachen Landschaft hier in North Dakota schon von Weitem. Es handelt sich um eine „Scandinavian Evangelical Lutheran Church“. Leider ist diese Kirche eingezäunt, früher konnte man wohl auch mal reingehen.

Der Trip geht weiter auf kleinen Straßen, die meist nicht geteert sind. Durch die vielen Seen steht echt viel unter Wasser und wir müssen wie zuvor das ein oder andere Mal umdrehen.

An einem Farmzaun in der Nähe von Harvey hängen Schuhe und Stiefel, das gefällt mir. Jetzt sehen wir auch mal eine sehr große Landmaschine, die fährt an uns vorbei. Sonst passiert landwirtschaftlich auf den gefrorenen und feuchten Böden hier noch nicht viel.

An den Farmstraßen finden wir immer wieder verlassene Häuser, leider zu wenige Kirchen, obwohl diese teilweise auf der Karte eingezeichnet sind, meist steht nur noch ein Friedhof ohne Grabsteine, was noch nicht mal ein Foto wert ist.

Manfred ist doch ein toller Name für einen Ort. Wir kaufen uns auch einen Ort hier und benennen den nach mir. Stefanie, ND, hört sich doch super an.
In Manfred gibt es ganz besonders viele schöne alte Häuser und sogar ein Hotel ist vorhanden. Es ist wieder so kalt, dass wir für Fotos nur das Fenster runterlassen.

Wirklich ein schöner Ort, dieses Manfred, aber Manfred himself treffen wir nicht. Diese kleinen Orte sind entweder alles Geisterstädte oder nur noch eine Station für den Zug, der Getreide aus dem Grain Elevator holt.

„Make America great again“ wird hier echt schwer.

Uns gefällt es aber sehr, so hatten wir uns das vorgestellt, die Einsamkeit hier oben ist schon grandios.

Fessneden, ND, ist der nächste kleine Ort. Die Häuser sind nicht ganz so alt wie in Manfred, doch sehr heruntergekommen. Um ein Haus herum laufen etliche Katzen, ob die noch einer füttert?

Wells, ND, ist wieder eine Stadt, in der Leben herrscht. Die haben hier große Fairgrounds, mit Pferderennbahn etc.

Über den Highway 52 gelangen wir nach Carrington, ND. Hier laufen die Leute bei Minusgraden wieder im T-Shirt rum.

Wir gehen an einer Tanke mal zum Klo und kaufen eine Kleinigkeit ein. Gegenüber steht ein Indian Muffler Man.

Kurz vor Jamestown, unserem Endziel für den heutigen Tag, drehen wir eine Runde durch das Arrowwood National Wildlife Refuge. Wir hatten die Hoffnung, dort ein paar Tiere anzutreffen, aber es gibt nur ein paar Enten, dieselben, die auch in Scharen an jeder Straße zu sehen sind. Nähert man sich ihnen, fliegen sie weg.

Wir drehen trotzdem mal die Runde über den Loop. Schön wäre es hier schon, um unsere Stühle hinzustellen, aber ca. 15° zu kalt.

Jamestown, ND – ein Must See, dort ist der World’s Largest Buffalo. Dieser steht im Frontier Village.
Den Weg finden wir schnell und den Buffalo sieht man schon. Der ist echt groß. Aber es ist so arschkalt, der Wind lässt die 0° wie -7° erscheinen, echt nicht mehr schön. Aber wat mut dat mut, also raus aus dem Auto und unter den Buffalo gestellt, ein paar Bilder gemacht und dann schnell wieder ins Auto. Ich vermisse in unserem Dodge echt die Sitzheizung.

Zum Gebiet des Frontier Villages gehört auch das Buffalo Museum. Dort gehen wir hin und fragen, wo wir denn den weißen Buffalo sehen können. Wir erfahren, dass er vor kurzem gestorben ist. Die Rangerin erklärt uns trotzdem den Weg zur Bison Range.
Dort sind aber alle Tiere weit weg vom Zaun entfernt, wir sehen gar nichts.
Da wir ja sehr hoffen, in den nächsten Tagen noch Bisons zu sehen zu bekommen, fahren wir ins Hotel und wärmen uns auf.

Zur Abwechslung gibt es mal wieder eine Pizza und chicken wings von Dominos. Ein heißes Fußbad und ab ins warme Bett. So lässt es sich aushalten.

Wetter: 0°C – -4°, wolkig mit ein paar Sonnenlücken
Sights: North Dakotas kleine Orte, World’s Largest Buffalo
Wanderungen: 
Abendessen: glutenfreie Pizza von Domino’s
Hotel: Hampton Inn & Suites Jamestown, ND
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: sehr gutes Hotel, obwohl schon älter
Hotel: 92,22 $
Eintritte:  $
Abendessen: 22,77 $
Mittagessen:  $
Lebensmittel: 36,13 $
Sonstiges:  $
Sprit: 47,2 $

Gesamt: 198,32 $