Tag 4 - Mittwoch, den 18.09.2019

Toledo, OH - Marblehead, OH - Cuyahoga Valley NP

Am Morgen lassen wir den Aufenthalt in Detroit noch mal Revue passieren und sind froh, dort gewesen zu sein. Die Innenstadt ist sehr gepflegt und wir haben sie als sicher empfunden. Auch wenn die Motown nicht mit Mega Highlights aufwartet, hat es uns sehr gut gefallen dort.

Die heruntergekommenen Außenbezirke der Stadt, wegen denen wir ja auch dort waren, wurden zum Teil wieder hergerichtet.
In viele Ecken, vor allem natürlich dort, wo die farbige, arme Bevölkerung lebt, ist nicht viel investiert worden und die Menschen werden wohl noch lange darauf warten, dass was an Verschönerungen passiert. Bevor ihnen dort ein renoviertes Haus zur Verfügung gestellt wird, kommt wohl eher ein Investor daher und verkauft die Häuser an die bessergestellte Mittelschicht.
Wenn nicht wieder eine Großindustrie Detroit übernehmen wird oder die Motor City wieder einen Boom erfährt, werden wohl die Ruinen der Fabriken und Wohnhäuser noch lange Zeit vor sich hin rotten.
Wir werden das beobachten, vor allem auch, wie sich die Old Michigan Central Station entwickelt.

Früh beginnt unser Tag in Toledo, es ist noch dunkel, als wir das Hotel verlassen. Die Temperaturen sind schon angenehm und Nebelschwaden ziehen über die Felder und Straßen. Den Anblick wollen wir fotografisch einfangen – da müssen wir sofort rechts ran fahren.

Unser Auto hat großen Durst, wie wir feststellen. Ein V8 will dann doch mehr Sprit als ein V6. Zum Glück sind die Benzinpreise auf der gesamten Reise moderat und wir kommen außer in Chicago niemals über $2,60 die Gallone.

Zudem hat Mario die Herausforderung angenommen, den Wagen so sparsam wie möglich zu fahren.
Da wir gemütlich und relaxed unterwegs sind und immer nach Vorschrift oder ein klein bisschen unter dem Tempolimit fahren, gelingt ihm das sehr gut.

Nachdem der Tank randvoll ist, cruisen wir auf Landstraßen gen Osten.

Die nächsten beiden Ziele liegen in Marbelhead, das ist eine Halbinsel im Lake Erie.

Zum Ersten ist das Handless Jaques, der seine Position vor einer BP-Tankstelle im Ort eingenommen hat.

Zum Zweiten ist es das Marbelhead Lighthouse mit State Park.
Na, was ist da los – Baustelle, der Leuchtturm ist komplett eingerüstet. Hätte so schön sein können hier an der Spitze der Halbinsel.
Zu sehen ist das Keeper House und ein Bootshaus. Immerhin.

Wunderschön ist es hier am Ufer des Sees, ein bisschen verweilen wir und lauschen dem Rauschen der Wellen. Dann verlassen wir Marbelhead über eine der Brücken.

Auf der Karte sehe ich spontan, dass das Thomas-A.-Edison-Geburtshaus auf dem Weg liegt, da düsen wir fix vorbei. Der kleine Ort Milan ist wunderschön.

Heute wird es dann Zeit für ein wenig Natur, daher fahren wir ohne große Umwege zum Cuyahoga-Valley-Nationalpark.
Zuvor herausgesucht hatte ich mir den Trail zu den Wordens Ledges in Hinckley.

Es ist sehr warm geworden mittlerweile, zudem ist die Luft immer noch sehr feucht. Eigentlich nicht unser Lieblingswetter, aber das wird uns nun die nächsten Wochen begleiten.

Wer allerdings dieses Wetter über alles liebt, sind Mücken. Wir werden auch gleich attackiert. Egal, wir laufen trotzdem, denn wir haben Lust auf Bewegung und Grün.
Und grün ist es hier, sogar sehr.
Der Weg ist nicht sehr lang, aber es geht schon bald steil bergab.

Dieser Wald gehörte einst Hiram Worden. Vor einiger Zeit fand man in dem Waldstück Inschriften und Steinfiguren. Diese wurden vom Schwiegersohn des Eigentümers, Noble Stuart, geschaffen. Er schuf die Skulpturen, nachdem er 1940 Nettie Worden geheiratet hatte.

Erst erkennen wir nichts in den Steinen und fragen uns, ob wir richtig sind. Dann erkennen wir Gesichter, Kreuze, kunstvolle Schriftzüge, sogar eine Sphinx hat er in Stein gemeißelt.

Das Wäldchen ist wunderschön und spendet vor allem Schatten an dem heißen, schwülen Tag. Als wir nach ca. 1,4 km am Auto zurück sind, sind wir gut durchgeschwitzt.

Wir essen kurz eine Kleinigkeit, dann geht es weiter, um den Cuyahoga-Valley-Nationalpark zu erkunden.

Aufgrund der Trockenheit sind die Wasserfälle, von denen es im Park ein paar geben sollte, wohl eher spärlich nass, dennoch versuchen wir unser Glück am Blue Hen Falls.

Ein bisschen Wasser fließt in drei Teilen den Felsvorsprung herunter.

Um zum Wasserfall zu gelangen, mussten wir ca. 400 Meter steil bergab laufen. Obwohl es nicht weit ist, macht uns die Wärme doch etwas zu schaffen. Hilft aber nichts, es soll die nächsten Wochen so bleiben, daher müssen wir uns dran gewöhnen.
Deswegen nicht zu laufen ist auch keine Lösung.

Der Cuyahoga-Valley-Nationalpark liegt unweit der Stadt Cleveland und die Suburbs der Stadt liegen praktisch im Park. Ganz schön, hier zu wohnen inmitten der Natur, aber nicht weit weg von der Metropole.
Der Park füllt sich am späten Nachmittag/Abend mit Sportlern aller Art. Viele Radfahrer, Wanderer und Jogger.

Den Oak Hill Trail, den wir nun für 7km wandern, haben wir dennoch für uns alleine. Der Trail ist moderat zu laufen und ist ohne besondere Highlights, einfach nur ein schöner Weg durch den Wald.

Den Brandywine Falls bewundern mit uns noch ein paar andere Menschen.

Der Wasserfall ist richtig gut gefüllt, ganz großartig.
Um zu den diversen Viewpoints zu gelangen, wurde ein Treppensystem erbaut.
Von jedem Aussichtspunkt aus machen wir ausgiebig Bilder.

Nun ist der Tag schon fortgeschritten und die Sonne steht tiefer. Wir fahren nach Norden und stoppen noch in Brecksville, einem der Bahnhöfe im Park. Im Park fährt die Cuyahoga-Valley-Railroad. Wir hoffen, auf einen Zug zu treffen. Das muss toll aussehen, wenn er unter der Brücke durchfährt.

Dann hören wir es rattern, es kommt tatsächlich ein Zug, aber nur ein Waggon – besser als nichts.

Zum Sonnenuntergang hatten wir eigentlich noch einen weiteren Wasserfall geplant. Nach einer langen Gurkerei zum Parkplatz müssen wir feststellen, dass die Zufahrt gesperrt ist.

Ärgerlich, aber zu verschmerzen, wir haben eh allmählich Hunger und die Augen werden auch schwer.

Das Hotel für heute ist das Embassy Suites, südlich von Cleveland. Im Hotel wird gerade gebaut, das stört uns aber nicht weiter, wir können ein schönes Zimmer im 5. Stockwerk beziehen.
Ums Eck ist ein Outback Steakhouse, wo wir noch hinfahren und das Wednesday Special zu uns nehmen.
Ich esse ein kleines Sirlon + Pommes + Softdrink. Mario nimmt einen Chickenburger + Pommes + Softdrink. Das Ganze bekommen wir für unter 20$.
Zudem haben wir einen sehr hübschen Kellner, was will frau mehr.

Nach dem Essen sind wir extrem müde, duschen noch fix und fallen dann ins Bett.

Das war ein wunderschöner Tag, an dem wir ein bisschen Natur genießen konnten.

Wetter: Sonnig und ca. 30°, schwül
Sights: Cuyahoga Valley Nationalpark
Wanderungen: Worden Ledges (1,32km)– Oak Hill Trail (7km) – Brandywine Falls (1,11km)
Abendessen: Outback Steakhouse (Sirlon+ Pommes - Chickenburger+ Pommes)
Hotel: Embassy Suites - 5800 Rockside Woods Boulevard, Independence, OH
Bewertung: gut +++
Bemerkung: wurde gerade renoviert - die Zimmer waren schon älter aber alles ok.

Strecke: Toledo, OH - Marblehead, OH - Cuyahoga Valley NP
Kilometer: 339km

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