Tag 11 - Thermopolis, WY – Casper, WY – 28.09.2010

Wir haben in dem Kingbett im Best Western wirklich gut geschlafen, der erste Blick aus dem Fenster verhieß wieder einmal wunderbares, sonniges Wetter.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, als erstes noch mal in den Hot Spring State Park. Im Park gibt es eine Hängebrücke, die wollten wir uns ansehen, und natürlich waren wir neugierig auf die Terrassen der Quellen.

Leider sind diese sehr verkommen, dadurch, dass das Wasser für das Thermalbad genutzt wird, denke ich mal. Der ganze Park um das Thermalbad hat schon mal bessere Zeiten gesehen.

Die Brücke ist ganz nett, aber kein Highlight. Für mich ist es nur jedes Mal eine Herausforderung drüber zu gehen, da ich etwas Höhenangst habe, die aber zum Glück in den letzten Jahren weitaus besser geworden ist. Wenn man so oft am Abgrund stehen muss, um die besten Blicke zu haben, muss man sich eben überwinden.
Unsere heutige Route war noch nicht ganz klar definiert, wir wollten am Abend in Casper übernachten, aber mehr war nicht geplant. Da die Strecke bis nach Casper nicht sehr weit ist, wollten wir uns für die Gegend ausgiebig Zeit nehmen.
Wenn man von Thermopolis in Richtung Süden fährt, kommt man schon nach wenigen Kilometern in den fantastischen Wind River Canyon. Immer entlang des Flusses führt diese wunderschöne Strecke, die uns sehr überrascht hat, es ist also auch mal schön, spontan in der Gegend rumzufahren.

Hier ist im Mai 2010 ein Zug von den Schienen abgekommen und in den Fluss gerutscht. An der Stelle wurde noch ausgebessert.
Die Strecke ist wirklich einmalig schön zu fahren, wir waren froh, sie entdeckt zu haben.

Kurz vor Shoshoni liegt der Boyson State Park, am Boyson Reservoir.
Wir wollten für eine Pause an den See fahren, aber schon der erste Picknickplatz war sehr verdreckt und gefiel uns gar nicht. Komisch, in dieser einsamen Gegend hätten wir das eher nicht erwartet. Wir machten nur kurz ein paar Bilder und fuhren in Richtung Shoshoni weiter.
Shoshoni ist ein Städtchen, das schon mal bessere Zeiten gesehen hat, aber unser Fotoauge freute sich, denn wir mögen ja gerade die alten verlassenen Hotels und die alten Schilder.

Die Gegend nach Shoshoni wurde wieder steppiger und am Wegesrand gab es viele Kühe, Antilopen und Windmühlen zu sehen.
Wir hatten kein wirkliches Ziel, so fuhren wir ein bisschen nach Westen in Richtung Crowheart, die Landschaft war ganz schön anzusehen, aber nichts, was uns vom Hocker gehauen hätte bzw. dazu bewegt hat, für längere Zeit auszusteigen

Über den Hwy 287 fuhren wir über Fort Washakie zurück nach Riverton und dann nach Shoshoni. Fort Washakie ist noch ganz nett, hier gab es ein paar Indianer und ein paar alte Gebäude. Wir wurden aber eher von den Leuten hier komisch angeguckt, als ob sie nicht so oft Touristen zu Gesicht bekommen.
Riverton ist wieder eine etwas größere Stadt, in der wir uns auch nicht groß aufhielten, unser Mittagessen nahmen wir lieber unterwegs auf einem Feldweg ein.
Wir durchquerten Shoshoni ein zweites Mal und machten uns auf der US 26 in Richtung Casper auf. Auf dem Weg liegt der Hells Half Acre, davon hatte ich zuvor Bilder gesehen und es schien interessant zu sein, sich das mal näher anzusehen.

Am Nachmittag, nach einer eher eintönigen Fahrt, auf der wir Hunderte von Antilopen sahen, kamen wir dann am Hells Half Acre an, es stand dort ein Schild, dass es geschlossen sei. Das gefiel uns überhaupt nicht. Da aber nirgends ein Schild stand, wo drauf stand „No trespassing“, dachten wir uns, dass das Schild nur dem Restaurant galt, das hier mal gestanden hat. Gut, es waren ein paar Zäune um das Gelände gespannt, aber diese sahen so aus, als ob schon vor uns Leute drüber und drunter her gestiegen waren.
Am Anfang machten wir uns noch Gedanken, warum es geschlossen wurde, aber diese verflogen angesichts der tollen Steinformationen schnell, und wir kletterten drauf los.

Das Gebiet ist eine Mischung aus Bryce Canyon, Wahweep Hoodos und Bisti Wilderlands, die Farben der Steine gehen von Weiß in ein helles Braun über. Das Wasser hat sich immer wieder einen Weg gesucht. Wir denken auch, dass das Wasser der Grund für die Schließung war, denn ein Teil sah sehr abgerutscht aus.
Wir wanderten eine ganze Weile im Hells Half Acre herum und machten viele Bilder. Plötzlich rutschte Mario und verdrehte sich den Fuß. Das war echt nicht so schön und versetzte mir einen großen Schrecken. Es bescherte uns aber im Nachhinein auf dem Flug heim eine 3er Reihe für uns zwei.
Wir bzw. Mario humpelten also zum Auto zurück, zum Glück war es der linke Fuß, so dass Autofahren mit Automatikgetriebe noch gut ging. Dank des Cruise Control braucht man ja eh keine Füße mehr zum Fahren. In Deutschland sieht das Ganze mit einer Verletzung am Kuppelfuß dann ganz anders aus.
Zum Glück ist es eher am Ende unserer Tour durch das Gebiet passiert, so dass wir einige gute Bilder im Kasten hatten und uns einfach ganz gemütlich auf den Weg nach Casper machen konnten.
Casper ist keine schöne Stadt, aber es war schon fast 18:00 und wir brauchten ein Hotel, wir fuhren nach Evansville weiter und buchten uns im Comfort Inn ein, in der Nähe einer Mall. Wir waren ja noch guter Hoffnung, Puma-Schuhe und zu finden und Mario wollte mal sehen, ob die hier die Sony NEX 5 im Angebot hatten.

Schon die Frage nach der Mall an der Rezeption ließ aber nicht viel Hoffnung aufkommen, der Typ meinte, sie haben hier „a kind of a mall“.
Aber so schlecht war die Mall dann doch nicht, natürlich keine Aventura Mall oder Ähnliches, aber alles an Geschäften, die man so benötigt, gab es, auch wieder einmal ein Famous Footware, und einen Lady Footlocker, wo ich auch tatschlich endlich ein paar Pumas fand, die mir passten und gut gefielen, die extrem unlustigen und unfreundlichen Verkäuferinnen ließen uns aber wirklich nur das eine Paar kaufen, ihre lustlosen Upselling-Versuche auf Socken oder Ähnliches verneinten wir aus Prinzip.
Und weder im Best Buy noch im Walmart oder Sears gab es die Sony NEX 5, schade für Mario.
Nach einer erfolgreichen Einkaufstour – unsere Vorräte füllten wir noch im Walmart auf – aßen wir im IHOP direkt neben dem Hotel einen Salat und gingen wie immer recht früh schlafen, was uns aber in dieser Nacht eher schwerfiel, da wir den Zug hörten, der wirklich ständig in der Nacht lärmte, von dem her ist das Hotel bzw. die Gegend eher nicht zu empfehlen, obwohl hier alle Hotels des Ortes ansässig sind.

Wetter: Sonne satt ca. 28 Grad
Sights: Wind River Canyon, Hells Half Arce
Wanderungen: -
Abendessen: IHOP -Casper, WY
Hotel: Comfort Inn Evansville $97,19$ ink Tax
Bewertung: gut +++
Bemerkung: normales Comfort Inn, keine negativen Erinnerungen